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Für Teilhabe und Zusammenhalt in Weißensee – Zusammenfassung unseres BENN-Handlungskonzepts für 2023/ 2024

|   Neues von BENN

Lesen Sie, worauf wir in nächster Zeit den Fokus in unserer Arbeit legen.

BENN steht für Berlin Entwickelt Neue Nachbarschaften. BENN ist ein Programm der Berliner Senats-verwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, welches in Kooperation mit den Berliner Bezirksämtern umgesetzt wird. BENN ist in Nachbarschaften im Umfeld von Gemeinschafts-unterkünften für Menschen mit Fluchtgeschichte aktiv.


Das BENN-Gebiet Weißensee erstreckt sich auf insgesamt acht Planungsräume, in denen es sechs Unterkünfte für Menschen mit Fluchtgeschichte gibt.

Insgesamt wollen wir mit unserer Arbeit den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken und die Teilhabe im BENN-Gebiet fördern. Um dies zu erreichen, setzen wir in vier Handlungsfeldern Handlungsschritte um.

1. Handlungsfeld: Wir stärken Begegnung und aktives Miteinander

Wir wollen im Planungsraum Bühringstraße und im angrenzenden Bereich Strukturen für Nachbarschaftsarbeit aufbauen und unterstützen.

  • Wir wollen Orte für Begegnungen und aktives Miteinander wie z.B. das Alte Waschhaus stärken. Orte wie die Kunsthalle am Hamburger Platz sollen für nachbarschaftliche Aktivitäten zugänglicher gemacht werden. Auch möchten wir die Zusammenarbeit von Akteuren und der Nachbarschaft im Raum Bühringstraße vertiefen: mit und von Akteur:innen wie GeWoSüd, GESOBAU, Kunsthochschule Weißensee, FreiZeitHaus und Berliner Zentrum für selbstbestimmtes Leben (BZSL e.V. ). So wollen wir Begegnungen zwischen Anwohner:innen mit und ohne Fluchtgeschichte ermöglichen.
  • Wir wollen ehrenamtliches Engagement stärken. Einerseits möchten wir bestehendes Engagement wie die wildwiese, die Initiative Weißensee erzählt seine Geschichten, die Fahrradwerkstatt und das Frauencafé in der Gemeinschaftsunterkunft (GU) Treskowstraße unterstützen. Andererseits möchten wir neue Nachbarschaftsaktivitäten wie z.B. die Veranstaltung Jacobs Langer KiezTisch mit initiieren und fördern. Zudem wollen wir eine Struktur für ehrenamtliches Engagement mit aufbauen. Dafür arbeiten wir mit der Freiwilligenagentur Pankow und bereits bestehenden Initiativen zusammen.
  • Wir wollen das BENN- Büro als zentrale Anlaufstelle im PLR Bühringstraße stärken, um Anwohnende zu unterstützen, in ihrer Nachbarschaft aktiv zu sein. Im Büro möchten wir sie über wichtige Themen informieren, wie etwa über städtebauliche Veränderungsprozesse wie die Umgestaltung des Parks am Weißen See. Wir streben an, mit Pankow beteiligt, dem Stadtentwicklungsamt und weiteren Akteur:innen zusammenzuarbeiten.

Wir wollen in den Planungsräumen Weißensee-Ost und Rathaus Weißensee bestehende Strukturen der Nachbarschaftsarbeit und des ehrenamtlichen Engagements unterstützen.

  • Wir setzen die Zusammenarbeit mit den dort vorhandenen Strukturen der Nachbarschafts- und Netzwerkarbeit (Stadtteil- und Familienzentren, Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen) fort und stärken deren Verbindungen zu den beiden GUs in der Falkenberger Straße weiter. Beispielsweise wurde die GU in das Kooperationsprojekt KiezFeiertSommer der mobilen Stadtteilarbeit ergänzt durch das Programm Berliner Großsiedlungen und in die Veranstaltungsreihe Öffentliches Wohnzimmer (der Jugendfreizeiteinrichtung Mahler20) einbezogen.

 

2. Handlungsfeld: Wir fördern Empowerment und Beteiligung

Wir wollen Zugangsbarrieren zu (politischen) Beteiligungs- und Entscheidungsprozessen senken, die nicht das Wahlrecht erfordern.

  • Wir wollen bei unserem Handlungskonzept, bei Aktionen und Veranstaltungen Qualitätsstandards anwenden, die für Beteiligung sorgen sollen und Akteur:innen bei der Anwendung dieser Qualitätsstandards unterstützen. Zum Beispiel wollen wir unsere Informationen in mehreren Sprachen vermitteln und / oder sichere, diskriminierungsfreie Räume schaffen, die inklusive Teilhabe ermöglichen und stärken.

Wir wollen die im Gebiet verorteten Migrant:innenselbstorganisationen (MSOs) stärken.

  • Wir möchten die Kooperation mit den Organisationen Trixiewiz e.V. und Sources d‘Espoir e.V. verstärken und sie in Konzeptions- und Entscheidungsphasen mit einbeziehen. 
  • Wir unterstützen MSOs in ihrer Wirkung für Menschen im BENN-Gebiet Weißensee durch anlassbezogene und projektbezogene Zusammenarbeit und fördern ihre strukturelle Verankerung.

Wir wollen die Akteur:innen unterstützen, welche die Teilhabe von Kindern- und Jugendlichen mit eigener Fluchterfahrung stärken.

  • Wir möchten Einrichtungen der Jugendhilfe wie offene Jugendfreizeiteinrichtungen und Träger der aufsuchenden Jugendsozialarbeit unterstützen und mit ihnen kooperieren. Sie ermöglichen wirksame, lebenswelt- und sozialraumbezogene Beteiligung junger Menschen.

Wir wollen Empowermentthemen fortlaufend erfassen und sie umsetzen. Empowerment bedeutet Selbststärkung, Selbstermächtigung und Selbstbestimmung. Unser Fokus liegt auf dem Empowerment von Menschen mit eigener Fluchterfahrung.

  • Wir wollen verstärkt mit Organisationen und Trägern kooperieren, die eine Multiplikator:innenrolle einnehmen: Ehrenamtskoordinator:innen und Sozialarbeiter:innen der Gemeinschaftsunterkünfte für Menschen mit Fluchterfahrung, Family Guides, Integrationslots:innen und Ehrenamtliche.
  • Wir stärken Kooperationen zwischen Gemeinschaftsunterkünften und Akteur:innen, Ehrenamtlichen und Projekten, die Angebote zur Befähigung, zur Bildung und zur Beratung machen. Beispiele sind die Kunstworkshops in der GU Bühringstraße und die Fahrradwerkstatt in der GU Treskowstraße.

 

3. Handlungsfeld: Wir sorgen für mehr Kommunikation und Dialog

Wir möchten im Benn-Gebiet die Kommunikation zwischen Akteur:innen mit und ohne Fluchterfahrungen stärken und ausweiten. Wir möchten erreichen, dass Informationen zwischen ihnen besser und mehr ausgetauscht werden.

  • Wir stärken die Zusammenarbeit mit den Mitarbeiter:innen der Gemeinschaftsunterkünfte für Menschen mit Fluchterfahrung, damit Informationen zwischen Bewohnenden und Akteur:innen außerhalb der Unterkünfte besser und mehr ausgetauscht werden. Menschen, die in direktem Kontakt zu Bewohner:innen in den Gemeinschaftsunterkünften stehen und ein Vertrauensverhältnis aufgebaut haben, können als Multiplikator:innen Angebote von außerhalb an die Bewohnenden und Bedarfe von Bewohnenden an uns weiterkommunizieren.
  • Wir wollen BENN-Angebote inklusiver und zielgruppenspezifischer an die Gemeinschaftsunterkünfte kommunizieren. Hierzu wollen wir unsere Kommunikationsmittel (z.B. Flyer, Plakate, Webseite) überarbeiten und Qualitätsstandards für inklusive Kommunikation anwenden.

Wir wollen gegen Rassismus und Diskriminierung wirken.

  • Wir wollen unsere Zusammenarbeit mit Akteur:innen wie moskito, FreiZeitHaus e.V., Registerstellen, MSOs und ehrenamtlichen Initiativen in einem Bündnis gegen Rassismus und Diskriminierung in unserem Gebiet fortsetzen und weiterentwickeln. 
  • Wir wollen das Thema stärker in die Öffentlichkeit transportieren, zum Beispiel, indem wir an den Pankower Wochen gegen Rassismus teilnehmen. Auch sind wir Meldepunkt der Registerstelle: Menschen können Diskriminierung und extrem rechte Aktivitäten bei uns melden. 
  • Wir wollen Kompetenzen im BENN-Gebiet zu Diskriminierungsformen verstärken.

 

4. Handlungsfeld: Wir bilden und stärken Netzwerke und entwickeln Quartiere

Wir wollen Akzeptanz für sich verändernde Nachbarschaften fördern. Dabei liegt unser Fokus auf dem Planungsraum Bühringstraße.

  • Wir erstellen eine Übersicht über Prozesse, die unsere Nachbarschaften und Stadtgebiete entwickeln und verändern sollen und an denen Anwohnende beteiligt werden. Dabei bereiten wir bestehende Informationen für Anwohnende auf.
  • Wir wollen zu diesen Prozessen informieren, wie etwa zu den Bebauungsplänen für den Georg-Parochial III-Friedhof und für den Campus Weißensee. Wir wollen mit Pankow beteiligt zusammenarbeiten, um die Teilhabe von Anwohnenden an Stadtentwicklungsprozessen zu stärken. Dies könnte durch Satellitensprechstunden geschehen.

Wir wollen die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren im Gebiet vertiefen, um Synergien zu schaffen und Beteiligungsmöglichkeiten zu fördern.

  • Zu diesen Akteuren zählen andere Beauftragte und Programme wie etwa:
    • die Lokalen Partnerschaften für Demokratie vom Projektträger pfefferwerk[moskito]; FuA-Mittel vom Jugendamt mit dem Schwerpunkt Familien, Kinder- und Jugendförderung; das Sanierungsgebiet Langhansstraße mit der Gebietsbeauftragten Stadtkontor GmbH; die mobile Stadtteilarbeit (moSt) und das Programm Stärkung Berliner Großsiedlung, umgesetzt vom FreiZeitHaus e.V.; das Programm Gesund in Berlin mit dem Baustein „Fahrrad“, das in Weißensee-Ost Chance umsetzt.

Wir wollen bestehende Netzwerke mit Bezug zum BENN-Gebiet Weißensee stärken.

  • Wir koordinieren weiterhin die Netzwerkrunde mit den sechs GUs im BENN-Gebiet. Dabei wollen wir das Format und die Zielsetzungen weiterentwickeln.
  • Wir wollen das Organisationsnetzwerk zum Weißenseer Kultursommer stärken und dafür eine langfristige Perspektive mitentwickeln.
Planungsräume (PLR) mit sozialer Infrastruktur im BENN-Gebiet Weißensee